Das SCHILDKRÖTENFORUM

Hallo!

Ich stehe kurz vor der Übernahme von 3 kleinen Schildkröten und baue gerade das Frühbeet mit Überwinterungsgrube. Und betreffend der Überwinterungsgrube brauche ich Euren Expertenrat:

Ich habe ein altes Hochbeet umgebaut (Maße: ca. 3x1m). In das Hochbeet habe ich nun eine Überwinterungsgrube mit Sandkalkstein (Höhe: 60cm) gemauert. An 3 Seiten habe ich die Wände mit 1400mm starken Styrodorplatten gedämmt. An der Vorderseite hat mir das Maß des Hochbeetes nicht mehr gereicht. Dort plane ich jetzt die Lücke zwischen Hochbeetumrandung und Mauer mit Schüttdämmung (Styroporkügelchen) aufzufüllen und die gesamte Vorderseite nochmals mit 800mm starke Styroporplatten zu verkleiden.

Nun meine Frage: Können die Schildkröten im nächsten Winter frostfrei in dieser Überwinterungsgrube überleben. Ich plane das gesamte Hochbeet mit einer Noppenfolie zu umwickeln und das Frühbeet mit Buchenlaub aufzufüllen.

Ich habe das halbe Netz durchforstet, aber irgendwie hat keiner ein Hochbeet mit Überwinterungsgrube gebaut. Die Gruben sind alle in den Boden gegraben. Und ich bin unsicher, ob meine Version wirklich frostfrei bleiben kann.

Hier ein paar Bilder zu meinem Projekt:









Viele Grüße, Tatjana

Hallo Tatjana,

erst mal herzlich willkommen hier im Forum! Ich wünsche Dir viel Spaß bei den "Schildkrötenwahnsinnigen"!

Nun zu Deiner Frage: Ich habe es mir gerade mit meinem Mann zusammen angeschaut und wir sind uns beide nicht sicher, ob Du ein Hochbeet frostfrei halten kannst. Wir möchten Dir hier nicht gleich von vorne herein den Mut nehmen, aber eine Grube die 80cm tief in der Erde ist, kühlt nicht so schnell aus, da viel Erde aussen herum ist. Bei Dir ist das aber nicht so, und wenn es dann längere Zeit sehr kalt mit tiefen Minusgraden ist, sind wir uns ziemlich sicher, dass das nicht hinhaut. Acuh die Noppenfolie und das Styrodur kühlt irgendwann aus. Vielleicht ist das auch der Grund, warum Du im Netz nichts gefunden hast?
Ich finde die Höhe von Deinem Frühbeet auch sehr niedrig, oder kommt da noch ein Unterbau drunter? Ansonsten wirst Du bei der Höhe Probleme mit der Technik (PAR38 und Elstein) bekommen.
Falls Du das Hochbeet aber wirklich so als Überwinterungsdomizil für Deine Kröten nehmen möchtest, dann rate ich Dir dringend, nächsten Winter einen Probelauf zu starten und die Kröten in einem Kühlschrank zu überwintern. Dann kannst Du den ganzen Winter schauen, ob Deine Konstruktion funktioniert und die Kröten sind sicher untergebracht.

Vielleicht hat ja noch jemand Erfahrung mit Hochbeeten und Überwinterung und hat andere Erkenntnisse, aber für meinen Geschmack wäre es mir zu unsicher . Ich habe eine Bekannte, die Ihre Tiere in einem Hochbeet hat, aber im Winter gehen alle in den Kühlschrank zum überwintern.

Aber laß Dich nicht unterkriegen, es gibt immer einen Weg und ich finde es super, dass Du Dir so viele Gedanken machst und Dir soviel Mühe gibst , dass ist leider nicht immer so !

Viel Erfolg weiterhin beim Bau und viel Spaß mit Deinen Tieren!

Liebe Grüße

Babsi

Hallo Tatjana,

herzlich Willkommen hier.

Ich kann mich in allen Punkten Babsi anschließen.
Evtl. könntest du die Überwinterungsgrube frostfrei (auf Überwinterungstemperatur von 3- 6 Grad) halten, wenn Du sie von allen Seiten beheizt ( Heizmatten o. Heizkabel über UT 200 gesteuert).

Wenn die Tiere größer werden, sollte auch das Freigehege mitwachsen, wie hast Du Dir das vorgestellt?

Gruß

Vielen Dank für die schnellen Antworten!

@Babsi
Ja, ich hatte mir schon einen Plan B überlegt, falls Ihr auf mein Überwinterungsquartier skeptisch reagiert. Insofern werde ich mir doch noch ´nen Kühlschrank zulegen, um die Schildis sicher durch den Winter zu bringen. Gleichzeitig werde ich aber im kommenden Winter meine Grube genauestens testen, ob nicht doch eine Überwinterung frostfrei stattfinden kann.

Zum Unterbau: der ist 12cm hoch und das Frühbeet vorne 30cm und hinten 40cm hoch. Ich hatte und habe eigentlich die Hoffnung, das reicht für die Technik aus. Wie weit entfernt vom Boden sind denn Eure Elstein und PAR38-Strahler?

@Kröte
Im Moment ist das Freigehege ca. 1,50x1m. Und das müsste für die "Kleinen" (Baujahr 2011) ausreichen. Das Hochbeet hat sich einfach angeboten, weil es schon da war und nicht gebraucht wird. Drumherum habe ich aber ca. 400qm Garten, und wenn die "Kleinen" groß sind (ich dachte, so in 4 Jahren), will ich ein Gewächshaus mit einem entsprechend großen Freigehege aufstellen.

Ich hatte auch überlegt, gleich mit Gewächshaus zu planen. Aber die Anschaffung war mir für den Moment doch zu teuer und zu viel Aufwand. Und solange die Schildkröten noch so klein sind, habe ich die und deren Befinden im übersichtlichen Hochbeet besser im Blick!

Im Übrigen freue ich mich schon irrsinnig auf den "Nachwuchs". Ich hatte als Kind in den 70ern mal eine Schildkröte (Wildfang). Wenn ich daran denke, was wir damals aus Unwissenheit alles falsch gemacht haben. Ohje - katastrophal! Und heute möchte ich möglichst vieles richtig machen...

Viele Grüße, Tatjana

Kröte hat geschrieben:Evtl. könntest du die Überwinterungsgrube frostfrei (auf Überwinterungstemperatur von 3- 6 Grad) halten, wenn Du sie von allen Seiten beheizt ( Heizmatten o. Heizkabel über UT 200 gesteuert).

Hallo Tatjana,

weißt Du wie ich das meine?
Eine Heizschlange/Kabel an den Wänden der Grube befestigen (die Grube mit dem Kabel umwickeln), über einen UT 200 gesteuert, die beim Unterschreiten der gewünschten Temperatur anspringt und das Innere der Grube beheizt.
Diese Heizschlangen/Kabel gibt es in verschiedenen Längen und Wattstärken.

Gruß

Hallo Kröte!

Wieviel Meter Heizkabel würde ich denn benötigen? Und wird das Heizkabel dann innen in der Grube verlegt, an den Steinen entlang? Also bevor ich die Erde auffülle? Und was ist mit dem Boden?

Gruß, Tatjana

tatdef hat geschrieben:Hallo Kröte!

Wieviel Meter Heizkabel würde ich denn benötigen? Und wird das Heizkabel dann innen in der Grube verlegt, an den Steinen entlang? Also bevor ich die Erde auffülle? Und was ist mit dem Boden?

Gruß, Tatjana

Hallo Tatjana,

ich würde das Heizkabel außerhalb der Grube verlegen (die Grube umwickeln), wenn das noch möglich ist.
Nehme eine Schnur und wickel die mehrere male um die Grube, dann wirst Du sehen wie viel Meter Du benötigen würdest.
Freunde von mir beheizen auf diese Art ihre Grube im Gewächshaus.
Gruß

Schade, für diese Idee ist es zu spät - die Grube ist bereits eingeschalt und auf einer Seite ist die Erde schon aufgefüllt! Innen geht nicht?

Vlg, Tatjana

innen wird auch gehen, dann musst Du das Kabel befestigen, damit es sich beim Befüllen der Erde nicht verschiebt.
Ich glaube nicht, das die SK das Kabel beschädigen können?

Gruß

Hallo,

ich denke auch nicht, dass das Kabel von den Kröten beschädigt wird, zumal diese sich ja in der Starre befinden würden und sich dann ja eh mehr oder weniger wenig bewegen. Und beim eingraben sicher auch nicht an´s anknabbern von Kabeln denken, die an der Wand langlaufen.
Ich denke auch, dass man sie sehr gut befestigen müßte, damit sie nicht verrutschen. Allerdings stellt sich die Frage, was ist, wenn das Heizkabel kaputt geht? Solange das nicht im Winter passiert gibt es nur eine Menge Arbeit, weil man das komplette Hochbeet ausgraben muss, aber wenn das Ding im Winter den Geist aufgibt hat man schon eher ein Problem.
Also seid mir nicht böse, ich stehe der Sache eher skeptisch gegenüber. Also Gehege von Frühjahr bis Herbst ist das sicher ganz toll, aber ich würde die Kröten im Winter in den Kühlschrank tun.
Wenn Du irgendwann eh was größeres baust, dann kannst Du ja dort eine Überwinterungsgrube IN die Erde graben und dann können die Kröten draußen ganz artgerecht überwintern. Bis dahin sehe ich bei 3 so Kleinen Schildis den Kühlschrank als sinnvolle und nützliche Alternative.

Liebe Grüße
Babsi

Hexle hat geschrieben:. Allerdings stellt sich die Frage, was ist, wenn das Heizkabel kaputt geht? Solange das nicht im Winter passiert gibt es nur eine Menge Arbeit, weil man das komplette Hochbeet ausgraben muss, aber wenn das Ding im Winter den Geist aufgibt hat man schon eher ein Problem.

Hallo Babsi,

wie ich schon geschrieben habe, beheizt eine Bekannte von mir schon seit Jahren so ihre Überwinterungsgrube.
Das könnte also eine Alternative sein, ob Tatjana diese wählt muss sie natürlich selbst entscheiden.
Bei der Freilandüberwinterung wie auch im Kühlschrank sind wir auf Technik angewiesen, da kann immer mal was ausfallen o. versagen.
Deshalb sollte man die Technik ja auch überwachen u. ggfls. eingreifen.

Gruß

Hallo Christine,

klar könnte das eine Alternative sein, nur denke ich eben einfach, was passiert wenn? Natürlich brauchen wir immer Technik und die muss auch sinnvoller Weise auch immer überwacht werden, aber ich dachte eben an den evtl. großen Aufwand, bis man an die Heizkabel kommt und diese dann austauschen kann, und falls dies eben im Winter bei tiefen Minusgraden passiert. Deswegen bin ich nicht so begeistert davon.
Dass es machbar zu sein scheint hast Du ja geschrieben.
Wie es Tatjana nun macht ist natürlich ganz klar ihre Entscheidung, ich wollte nur meine Bedenken äußern, damit sie pro und contra abwägen kann.
Wie sieht das finanziell eigentlich aus? Was würde das Heizkabel in der Anschaffung kosten, und was ein ordentlicher Kühlschrank? Die Stromkosten brauchen wir denke ich nicht zu berücksichtigen, da ja beides über den Winter Strom kostet und das muss es einm schon wert sein. Aber alleine die Anschaffungskosten würden mich einfach interessieren.


@ Tatjana: Was sagst Du denn dazu???

Hallo Babsi,

es ist gut, das Du Deine Bedenken äußerst.
Dafür sind wir ja hier im Forum um uns auszutauschen, Erfahrungen weiterzugeben.
So ein Heizkabel ist nicht so teuer, vergleichbar mit einer Wärmematte.
Sollte das Kabel kaputt gehen, muss die Erde aus dem Frühbeet, dann kann es ausgetauscht werden (sollte es innen angebracht sein).
Das wäre dann schon doof, da man die SK auch ausbuddeln u. an einen anderen Ort bringen müsste.
Aber hätte der Hund nicht gesch......., hätte er den Hasen gefangen.

Gruß

Keine Ahnung was so ein Kabel kostet, und wieviel Meter Tatjana davon bräuchte, aber beim lesen kam mir jetzt noch der Gedanke, dass so ein Kabel auf so eine Länge eventuell viel Wärme "verliert"? Aber ist auch nur ein Gedanke von mir, da müßte man mal jemanden fragen, der sich da auskennt.

Wie lange hatt Deine Bekannte denn das Hochbeet schon mit dem Heizkabel umwickelt? Und hat sie immer noch das erste oder hat sie es schon ersetzen müssen?
Mir wäre der Aufwand, für den Zeitraum von ca.4Jahren, einfach zu groß und das Risiko, dass mir das Kabel mitten im Winter kaputt geht, einfach zu groß. Aber ich und auch mein Männe sind da einfach auch Schisser und gehen lieber auf Nummer sicher

Ist vielleicht auch noch zu bedenken, in welcher Region man wohnt? Ich denke in der Nähe von Freiburg oder am Rhein ist es im Winter halt doch nicht so kalt wie irgendwo im Erzgebirge oder im hohen Norden.

Liebe Grüße
Babsi

Hexle hat geschrieben:Wie lange hatt Deine Bekannte denn das Hochbeet schon mit dem Heizkabel umwickelt? Und hat sie immer noch das erste oder hat sie es schon ersetzen müssen?

Kröte hat geschrieben:Freunde von mir beheizen auf diese Art ihre Grube im Gewächshaus.

Hallo Babsi,

meine Bekannte hat kein Hochbeet.
Ich glaube auch nicht, das ein Heizkabel auf die Länge Wärme verliert.
z. b. http://www.reptilienkosmos.de/terrarist ... elung.html
Diese Kabel gibt es in unterschiedlichen Längen u. Wattstärken.
Ich kann natürlich nicht sagen ob das funktioniert, war nur so eine Idee, man müsste das ausprobieren/die Temperatur in der Erde überwachen.

Gruß